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Abguss-Techniken
Einige Techniken lassen sich für alle Modelle verwenden, andere
nicht. Es gibt nicht die Technik für eine Skulptur. Die bereits
oben erwähnten Komponenten beeinflussen die Wahl (z.B mehrer Abgüsse
geplant). Folgendes sind Kriterien dazu:
Anzahl Abgüsse
Einige Technicken ermöglichen nur einen einzigen Abguss (z.B.
"verlorene Form"), während andere ein mehrmaliges Abiessen
ermöglicht.
Einige Abgusstechnicken
zerstören das Ausgangsmodell
Wenn das Original (z.B. aus Ton) erhalten bleiben muss, eignen sich
wiederum verschiedene Technicken nicht. Die Technick eignet sich aber,
wenn sie ein Tonmodell in Gips giessen wollen.
Grösse
Nicht alle Abgussmaterialien eignen sich für alle Grössen, dies
auch weil das Abgiessmaterial sehr teuer sein kann (z.B. Silikon)
Wiederverwendbarkeit der
Abgiessmasse
Einige Abgiessmaterial können sie für mehrere Formen benützen.
Sie können also einealte Form einschmelzen und für eine weitere
Form benutzen. Dies ist kostengünstiger.
Detailierung
Einige Technicken ermöglichen ein genaueres Abformen beispielsweise
der Oberfläche.
Formechtheit
Einige Abgiess-Techniken ergeben ein Guss, der nicht gleich gross ist
(z.B. Lates). Die Form zieht sich beispielsweise beim Trocknen zusammen.
Verlorene
Form |
Diese
Technik ist sehr einfach; da aber die Form aber verloren geht beim
ersten Abguss, ist sie nur für Unikate geeignet.Eine eingefärbte
ca. 0.5 cm dicke Gipsschicht wird auf das Modell aufgetragen. Sie
dient später als Alarmschicht. Danach wird eine weitere ca. 2cm
dicke Schicht über erstere aufgetragen.
Nach dem Trocknen des Gipses wird das Tonmodell entfernt (bei komplizierten
Formen auch zerstört). In das negativ wird wieder Gips gegossen.
Da sich nasser Gips mit Gips verbindet, muss erst eine Trennschicht
auf das Negativ aufgetragen werden.
Danach wird das negativ abgeschlagen, übrig bleibt die gegeossene
Figur. |
Latex Abgüsse |
Auf
das Modell werden mehrere Schichten Latex aufgetragen (oder falls
möglich das Modell in Latex getaucht). Wenn die Schichten genug
stark sind, wird der Überzug abgezogen. Man erhält dann
ein Negativ, dass mehrmals gebraucht werden kann. Allenfalls benötigen
Sie eine Stützform (ähnlich dem Gipsmantel, in der eingangs
beschriebenen Technik). |
Profile |
Die
Einfachheit eines Profils ermöglicht, viele Arten von Abgüssen.
Meist ist das Problem, dass ein Profil senkrecht ist, weshalb sie
eine zähflüssige Abformmasse benötigen. Silikon und
einige weitere Material aus dem Bastelgeschäft eignen sich dafür
sehr gut. |
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Formen-Material
Gips
Gips ist ein sehr kostengünstiges und leicht zu verarbeitendes
Material. Einer grosser Nachteil ist, dass die Abgussform starr ist, die
obenen beschriebenen Unterschneidungen werden schnell zu einem Problem,
denn in diesem Fall muss die Form nach dem Guss abgeschlagen werden, die
Form ist verloren (weshalb diese Technik "verlorene Form" genannt
wird.
Latex
Latex ist ebenfalls relativ kostengünstig und für einfachere
Formen gut geeignet. Leider reduziert sich die Grösse der Form beim
Trocknen um ca. 10%, was bedeuted, dass der Abguss entsprechend kleiner
wird.
Silikon
Silikon ist ein ausgezeichnetes Material für Abgüsse. Leider
ist das Material sehr teuer und weniger leicht zu verarbeiten als die
oben erwähnten Materialien. Silikon kann auch nur einmal verwendet
werden.
Silikon für Abgüsse gibt es in unzähligen Beschaffenheiten,
insbesondere zu unterscheiden ist:
flüssig (niedrig-vikos) - eigent sich für eingangs erwähnte
Technick
zähflüssig - eignet sich zum aufspachteln oder für senkrechte
Profile
hitzebeständig - eigent sich für Güsse in Metall (z.B.
Zinn)
Vinamol
Vinamol ist ebenfalls sehr gut geeignet. Sein grösster Vorteil
ist, dass sich das Material mehrmals verwenden lässt. Nachteilig
ist, dass das Material für den Guss erhitzt werden muss.
weitere
Vorallem in Bastelgeschäften gibt es unzählige weitere Materialien.
Diese bestechen oftmals durch eine einfache Verarbeitbarkeit, sind aber
oft nicht für detailierte Skulpturen ungeeignet und ausserdem teuer.
Für kleinere Bastelarbeiten und bei wenig Erfahrung lassen sich mit
diesen Material schnell gute Erfolge erzielen.
z.B. Quickform von "Hobbytime" -
Formaform von "HobbyTime"
Probleme
Das grösste
Problem ist sicherlich die Gefahr, ein aufwendiges Stück in Ton zu
verlieren. Doch mit einiger Vorsicht und Geduld, wird es ihnen selten
passieren. Ich habe es jedenfalls noch nie wirklich geschafft; Im Gegensatz
dazu bringe ich es aber immer wieder fertig, schlechte Abgüsse zu
produzieren, was fast genauso ärgerlich ist, obwohl sehr viel korrigiert
und geschliffen werden kann. einige Probleme:
Lufteinschlüsse
Beim Giessen muss peinlichst genau darauf geachtet werden, dass keine
Lufteinschlüsse entstehen - also lieber einen Luftkanal mehr bohren.
Dies hängt natürlich von der Form des Modells ab. Denken Sie
also schon beim Formen des Modells an den späteren Guss. Ich selbst
tue das selten - leider. Vorallem wenn sie noch nicht geübt sind,
sollten sie eher einfachere Formen herstellen.
Trennmittel
Oft verbinden sich Materialien miteinander, beispielsweise Gips auf Gips.
Deshalb muss die Form mittels eines geeigneten Formentrennmittel behandelt
werden. Dies ist nicht immer einfach, da gewisse Stellen nicht gut zugänglich
sind, besonders bei der verlorenen Form. Vielleicht müssten Sie deshalb
die Form in 2 Teile trennen, anstatt nur ein Mantel herstellen.
Ich umgehe das Problem bei der verlorenen Form oft, indem ich ein Stewalin
(im Fachgeschäft erhältlich) zum giessen des Positivs benutze,
da dieses sich weniger mit dem Formgips verbindet. Ausserdem ist es sehr
hart und verfügt über eine schöne Oberfläche.
Freistehende Teile
Ausgestreckte Arme und Beine, Haarlocken oder Finger sind wunderschön,
doch leider erschweren sie einen Abguss unheimlich. Vielleicht müssen
sie die Figur auseinanderschneiden und nach dem Giessen der Einzelteile
wieder zusammensetzen (obwohl Profis dies umgehen können). Jedenfalls
ist es aufwendig Ausserdem braucht es ein Stück überwindung,
das Orginial zu zerschneiden.
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