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Die Verlorene Form


Diese Technik ist sehr einfach; da aber die Form aber verloren geht, eignet sie sich nicht für Unikate, die beim Abgiessen nicht zerstört werden dürfen (siehe Formguss oder allgemeine Infos). Ausserdem entsteht keine dauerhafte Form, weshalb sie mit dieser Abguss-Technik nicht mehrere Duplikate erstellen können.

Die Technik ist relativ einfach und wird oft benutzt um von einem Tonmodell einen ersten Gipsabguss zu erstellen, der später als Basis fü einen Bronzeguss dient.


Die Skulptur wird mit einem ca. 2. cm breiten Kragen versehen, die den späteren Schalen entsprechen. Durchstiche werden ebenfalls mit abgedichtet. Bei dieser Skulptur zwischen Brust und Knie sowie in der Kniekehle.
Je nach Komplexität, benötigt es mehrere Aufteilungen, da die einzelnen Schalen ansonsten nicht von einander getrennt werden können und der Ton nicht aus der entstandenen Form entfernt werden kann.

Die Skulptur wird mit einer ersten relativ Schicht aus ziemlich flüssigen Gips übergossen. Um spätere Fehler zu vermeiden, muss exakt gearbeitet werden. Vertiefungen und Unterschneidungen müssen sehr genau ausgefüllt werden (z.B. unter dem Kinn). Hier empfiehlt es sich allenfalls, den Gips mit einer grossen Spritze anzubringen.

Allenfalls empfiehlt es sich die ersten dünnen Schichten mit eingefärbtem Gips (Wasserfarbe) zu applizieren. Diese dienen als "Alarmschicht" beim späteren Abschlagen des Gipses.

Die noch freibleibende Seite wird währenddessen abgedeckt.
Schliesslich wird Gips ca. 2 cm dick aufgetragen (bis zum Rand der Tonkragen).Nach den ersten flüssig aufgetragenen Schichten Gips, kann der Gips relativ dick angemacht werden.
Nach der ersten Hälfte, wird der Tonkragen entfernt. Es ist wichtig, dass kein Gips über die Tonkragen gestrichen wurde und eine exakte und rechtwinklige Abgrenzung erreicht wurde.
Die spätere Naht wird mit "Schlicker" - einer Mischung aus Wasser und Ton - bestrichen. Diese trennt die beiden Schalen, damit diese nach dem Trocknen wieder entfernt werden kann.
Nun wiederholt sich der zweite Schritt - bis ein kompakter Gips-Mantel entstanden ist.

Wichtig ist, dass die Naht der beiden Schalen immer sichtbar bleibt, zu viel aufgetragener Gips wieder entfernt wird. Ansonsten lassen sich die beiden Schalen nicht mehr trennen.
Nachdem der Gipsmantel getrocknet ist, wird mit einigen Holzkeilen und viel Wasser die Naht vorsichtig geöffnet, bis sich die beiden Schalen ganz trennen lassen. Vorsichtig wird der Ton der ursprünglichen Skulptur aus den beiden Hälften entfernt (Wäre der Ton bereits trocken gewesen oder die Skulptur aus hartem Material, wäre dies nicht mehr möglich). Beim Trennen der Schalen wurde die Tonskulptur schon beschädigt, beim Entfernen des Tons sowieso - deshalb nennt sich diese Technick "Verlorene Form".

Die beiden Hälften in Gips werden mit handelsüblicher Seife bestrichen. Diese Schicht reicht aus, um ein verbinden der späteren Giessmasse mit dem Gips zu verhindern.
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Die beiden Hälften werden wieder zusammengefügt und mit einem Draht fest verbunden. Danach wird über die Naht eine Gipsschicht appliziert. Diese dient dazu, die Nähte abzudichten und die beiden Hälften fest zu verschliessen.
Danach wird die Giessmasse in die Öffnung gegossen (Abbildung unten nach dem Guss).

Nachdem die gegossene Masse erhartet ist, kann diese abgeschlagen werden. Dabei ist vorsichtig ans Werk zu gehen, um die Skulptur nicht zu verletzen. Jetzt verstehen sie auch den Nutzen der oben erwähnten "Alarmschicht".

Nachdem die Skulptur freigelegt wurde, müssen allenfalls kleine Korrekturen vorgenommen werden und die Nähte abgeschliffen werden. Danach kann die Skulptur patiniert werden oder sie dient dazu zu einem Bronzeguss verarbeitet zu werden.

Für diesen Skulptur (27 x 20 x 20 cm) habe ich vom Enturf bis zum fertigen Tonmodell etwa 24 Stunden aufgewendet. Für das Abgiessen inkl. Abschlagen des Gipses etwas 12 Stunden und für die Endverarbeitung (Schleifen, Patinieren) etwa 3 Stunden - insgeamt etwa 40 Stunden.
Diese Skulptur nun durch einen Kunstgiesser in Bronze verarbeiten lassen, würde etwa grob 750 Euro kosten.

 


 

 

 

Literaturhinweise

Werkstattbuch Gips - Künstlerisches Modellieren und Gestalten Schritt für Schritt
Undine Werdin
Augustus Verlag - ISBN 3-8043-0202-5
Umfassende Informationen über arbeiten mit Gips (die oben erwähnte Technik ist leider nicht enthalten - trotzdem aber ein empfehlenswertes Buch)

Terakotten - Modellieren von Kleinplastiken aus Ton
Bruno Lucchesi/Margit Malmstrom
Augustus - ISBN 3-8043-0395-1
Schritt für Schritt: Aufbau Konstruktion - Modellieren der menschlichen Figur - Brennen des Tons
Reparieren von Fehlern - Oberflächenbehandlung
pyright by Ivo M 1999-20000

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